Die Fruchtsäule


Bereits beim ersten „Landwritschaftlichen Fest zu Kannstatt“ war die 1818 eigens errichtete Fruchtsäule der Mittelpunkt aller Festlichkeiten. Zentral zwischen den Festtribünen errichtet, war sie Startpunkt und Ziel der alljährlich stattfindenden Pferderennens, diente als Musiktribüne und war, wie es damals hieß, aus der näheren und weiteren Umgebung des Festplatzes "stundenweit" sichtbar.

Infolge heutiger Baugepflogenheiten ist es mit der "stundenweiten Sichtbarkeit" des 15 Meter hohen Bauwerks nicht mehr weit her, aber das unbestrittene Symbol und Wahrzeichen des Cannstatter Volksfestes und ein unverzichtbarer Treffpunkt für Tausende von Verabredungen, das ist die bald 200 Jahre alte Fruchtsäule bis heute geblieben.

Zum Volksfest 2000 komplett renoviert, dient der Raum jetzt als vielgenutzte touristische Anlaufstelle und Informationszentrum.

Die Regierungsformen haben sich geändert. Die Zelt- und Schaustellerstadt auf dem Wasen änderte immer wieder ihren Grundriss und ihre Größe, und auch die Festdauer wurde unaufhörlich länger. Die Fruchtsäule, eine mit Früchten dekorierte 26 Meter hohe und 3,5 Tonnen schwere Holzsäule, ist das Wahrzeichen des Cannstatter Volksfestes und hat all die Moden und Veränderungen überdauert. Die Fruchtsäule war vom damaligen württembergischen Hofbaumeister Nikolaus Friedrich von Thouret entworfen und erbaut worden. Nach dem 1. Weltkrieg, mit dem Beginn der ersten deutschen Republik, wurde die Fruchtsäule als „monarchistisches“ Überbleibsel vom Cannstatter Wasen verbannt. Seit 1935, dem 100sten Jahrestag, steht sie allerdings wieder auf ihrem angestammten Platz.Die Fruchtsäule, deren Aussehen im Laufe der Jahre immer wieder mal geändert wurde, steht seit ein paar Jahren auf einem Häusle, das als Verkaufsraum für Merchandising-Artikel, als Pressezentrum und Anlaufbüro für den Volksfestverein dient. Deshalb wird nur noch die Spitze demontiert und der Unterbau, in dem sich einige Informationsstände befinden und der während des restlichen Jahres die Cannstatter Stadtkanne trägt, stehengelassen.


von Wulf Wager



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